Schmidt, JohannesJohannesSchmidt2023-05-102023-05-102023https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/59289Der Aufsatz beschäftigt sich kritisch mit der von Rawls eingeführten Idee der reinen Verfahrensgerechtigkeit (im allgemeinen) und ihrer Anwendung auf die Lösung ökonomischer Verteilungsprobleme (im besonderen). Nach einer kurzen Kennzeichnung dieser Idee werden reine Verfahrensregeln von zustandsabhängigen Regeln unterschieden, um die Eigenschaften einer rein prozeduralen Lösung von Verteilungskonflikten genauer bestimmen zu können. Vor diesem Hintergrund werden anhand einiger prominenter Verfechter einer liberalen Gerechtigkeitstheorie (Rawls, Nozick, Brennan und Buchanan, Gauthier, Hayek) die vielfaltigen Schwierigkeiten demonstriert, die sich einer konsistenten Formulierung reiner Verfahrenskonzeptionen der Verteilungsgerechtigkeit in den Weg stellen. Das Ergebnis dieser Untersuchung führt zu dem Schluß, daß die Idee der reinen Verfahrensgerechtigkeit zumindest immer dann gegen unsere moralischen Überzeugungen verstößt, wenn sie auf die Lösung des ökonomischen Distributionsproblems angewendet wird. Darüber hinaus wird argumentiert, daß die Idee einer rein prozeduralen Lösung auch dann als höchst problematisch zu betrachten ist, wenn man sie zur Behandlung nicht-ökonomischer Probleme der Gerechtigkeit bzw. Fairneß heranzieht.deuRawls, John320Verteilungsprobleme und reine Verfahrensgerechtigkeitbookparturn:nbn:de:bvb:473-irb-592899