Schindler, SteffenSteffenSchindler0000-0002-3999-4618Reimer, DavidDavidReimer2019-09-192014-03-1720100023-2653https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/3116Soziale Disparitäten bei Bildungsübergängen lassen sich nach Boudon auf primäre und sekundäre Effekte der sozialen Herkunft zurückführen. Primäre Effekte bezeichnen herkunftsabhängige Unterschiede im schulischen Leistungsniveau, sekundäre Effekte bezeichnen soziale Unterschiede bei Bildungsentscheidungen, die darüber hinaus auch bei gleichen Leistungen auftreten. Anhand von vier von der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) bereitgestellten Datensätzen über Studienberechtigtenkohorten von 1983 bis 1999 berechnen wir durch kontrafaktische Dekompositionsmethoden die relative Bedeutung primärer und sekundärer Effekte beim Zugang zur Hochschulbildung. Darüber hinaus versuchen wir sekundäre Effekte zu modellieren. Es zeigt sich, dass die soziale Ungleichheit beim Übergang zur Hochschule hauptsächlich auf sekundäre Effekte zurückzuführen ist. Sie machen etwa 80 % der Disparitäten zwischen Studienberechtigten aus Dienst- und Arbeiterklassen aus und lassen sich insbesondere durch finanzielle Aspekte der Ausbildungswahl, durch Interesse an wissenschaftlicher Arbeit, aber auch durch die Art und Weise des Erwerbs der Hochschulreife erklären. Ferner zeigt sich, dass trotz eines leichten Anstiegs der sozialen Selektivitäten beim Hochschulzugang das Verhältnis von primären und sekundären Effekten über den Beobachtungszeitraum stabil bleibt.Following Boudon social disparities at educational transitions can be linked to primary and secondary effects of social origin. Whereas primary effects describe social differentials in scholastic performance, secondary effects represent social differences in educational choices that are independent of performance. We use four panel surveys of graduate cohorts that have obtained eligibility for higher education between 1983 and 1999, provided by the German Higher Education Information System (HIS). By applying counterfactual decomposition methods we estimate the relative importance of primary and secondary effects at the transition to tertiary education. Our results indicate that secondary effects are the main driving force in the creation of social disparities at the transition to tertiary education, accounting for more than 80% of the differential between service class and working class offspring. Particularly financial aspects connected to the choice of post-secondary alternatives, interest in academic work and the type of Abitur degree can explain these effects. Furthermore, even though we observe a small increase in social selectivities at the transition to higher education, the relative importance of primary and secondary effects does not change within our observation period.deuPrimäre und sekundäre EffekteKontrafaktische DekompositionBildungsungleichheitHochschulePrimäre und sekundäre Effekte der sozialen Herkunft beim Übergang in die Hochschulbildungarticle10.1007/s11577-010-0119-9