Hanna, Georg-WilhelmGeorg-WilhelmHanna2019-09-192006-12-192006https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/105Bamberg, Univ., Diss., 2006Genealogische Arbeiten gehören heute zu den Seltenheiten. Sie sind für ein rechtes Verständnis des Historischen aber von besonderer Wichtigkeit. Diese Untersuchung beseitigt ein Desiderat der bisherigen Forschung über den oberdeutschen Adel des Alten Reiches: Sie liefert eine gründliche, erschöpfende Ahnenforschung des aus der Niederrhön stammenden weitverzweigten fränkischen Geschlechts der von Hutten. Es war eine mühsame Arbeit: Sie trug 440 Namen der Gesamtsippe in ihren verschiedenen Stämmen und Linien zusammen, aus gut achtzig öffentlichen und privaten Archiven im In- und Ausland, in die sich der Verfasser mit Beharrlichkeit und Zähigkeit Zugang zu verschaffen wußte, was insbesondere für Adelsarchive bemerkenswert war. Hinzu kamen erfolgreiche Recherchen in zahlreichen gedruckten Quellen und in einer fast unüberschaubaren Literatur. Für richtig, notwendig und selbstverständlich erachtet es der Verfasser auch die weiblichen Angehörigen des Gesamtgeschlechts zu erfassen und damit von einer weitverbreiteten Gepflogenheit vieler Quellen abzuweichen, sie nur oberflächlich oder am Rande zu behandeln. Damit erweist sich die Untersuchung als moderner Beitrag zur sozialgeschichtlichen Forschung. Erfaßt sind die aus dem gemeinsamen Hauptstamm Stolzenberg entstandenen - heute großenteils erloschenen - älteren und jüngeren Stämme Stolzenberg, Steckelberg, Gronau, und Franken samt ihren vielen Linien im geographischen Raum zwischen Fulda, Hanau, Würzburg und Bamberg. Viele bedeutende und bekannte Persönlichkeiten sind aus ihnen hervorgegangen, u. a. der berühmte Humanist und "Pfaffenfresser" Ulrich von Hutten, einst von Kaiser Maximilian I. gekrönter "poeta laureatus". Zu Fürstbischöfen avancierten Moritz von Eichstätt und Christoph Franz von Würzburg, zum Kardinal und Fürstbischof von Speyer Franz Christoph. Zahlreiche Domherren und Pröpste sind in den Hochstiftern des Fränkischen und Oberrheinischen Reichskreises tätig gewesen. Adalbert Philipp von Hutten aus der Linie Romsthal-Steinbach (+1788) leitete als landesfürstlicher Beamter und Kanzler die Geschicke der Universität Bamberg. Als Hauptleute und Räte fränkischer Ritterkantone waren viele Angehörige des Gesamtgeschlechts bei der Verwaltung eingesetzt. So auch als fürstliche Diplomaten und Hofbeamte als Räte und Minister bei der Regierung ihrer Territorien. Sie verhalfen zu Ansehen, zu zahllosen Kontakten innerhalb ihrer sozialen Schicht, was wichtig wegen eventuell anstehender Heiratsverbindungen war, und angemessenem Lebensunterhalt. Aus der Summe der Einzelpersonen, die nicht nur mit ihren Lebensdaten, sondern auch mit den wichtigsten Lebensstationen dargestellt sind, konnten Stammtafeln der verschiedenen Hauptstämme eine objektive Genauigkeit und Zusammenschau des Werdens dieser weit verzweigten Familie geschaffen werden, die den gesamten Zeitraum von der ersten urkundlichen Erwähnung 1274 bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts umfassen. Dank beachtlicher Vermögensverhältnisse und durch reichsunmittelbares Grundeigentum in den Hochstiftern wurde aus dem freien Reichsritter der Reichsfreiherr, der bei Auflösung der Feudalgesellschaft mit erheblichen sozialen Umschichtungen konfrontiert wurde. Durch den sogenannten Reichsdeputationshauptschluß von 1803 verschwand das politische Gebilde Franken und ging im Königreich Bayern auf. Eine Neuorientierung und Nobilitierung in den bayerischen Adelsstand war die Folge. Die Arbeit hat insgesamt gesehen nach den Methoden neuerer Forschung die Bedeutung des ritteradligen Geschlechts von Hutten einschließlich der sich widerspiegelnden Familienverbindungen als ein Stück fränkischer Ritterschaftsgeschichte nachgezeichnet, wobei die vergleichende graphische Aufbereitung und Darstellung mit besitzgeschichtlichem Hintergrund nicht fehlen durfte.Today genealogical research is done very rarely. But doing such work is very important for the right understanding of the nobility of the "Old German Reich". This thesis presents a fundamental and extensive genealogy of the wide-spread Franconian noble family of "von Hutten", originating from the Rhoen area. It was a very hard and difficult task to puzzle out the 440 names of the family-tree in its various stocks and lines. The author searched nearly 80 public and private archives in Germany and abroad, which was most difficult especially in the private archives of noble families. In addition a thorough inspection of a great quantity of printed sources and mainly historical literature was done. Self-evidently also the female members of the family were inquired into. Thus a modern contribution in the social-historic field has been achieved. All the descendants, originating from the main family-stock Stolzenberg are recorded: the four lines Stolzenberg, Steckelberg, Gronau and Franconia living within the boundaries of the area including the towns Fulda, Hanau, Wuerzburg and Bamberg. Many well-known and illustrious personalities descend from these families. The members of the families are listed not only with their personal dates but also with their political or clerical positions in life. Accurate and detailed information has brought about extensive genealogical tables for the period of the family’s first mentioning in 1274 until 1803, when the beginning of the "Reichsdeputationshauptschluss" made an end to the political body of Franconia, which became part of Bavaria. The members of the Hutten families became part of the Bavarian nobility. The thesis, in the line of modern research, illustrates the significance of the knights of Hutten within the texture of other knightly families and as a part of knightly society in general.deuAdelGenealogieFamilieGeschichteBeginn-1806RitterDienstadelReichsritterschaftHutten <Familie, Franken>nobilitygenealogyfamilyhistorybeginning-1806943Die Ritteradligen von Hutten, ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten ReichesThe noble knights "von Hutten", their social position in church and state till the end of the "Old German Reich"doctoralthesisurn:nbn:de:bvb:473-opus-1058