Erdmann, Elisabeth vonElisabeth vonErdmann0000-0003-0084-269X2022-04-112022-04-112022https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/51626Der Artikel untersucht die Entstehung von Kult um Buch und Dichten am Beispiel des Kults des Dichtens in Polen und der polnischen Nobelpreisträgerin von 2006 Wisława Szymborska (1923-2012). Analysiert werden die historischen und kulturellen Besonderheiten der polnischen Geschichte, die dem Dichten, seinen Akteuren und ihren Büchern Pathos und lebens- wie kulturgestaltende Bedeutung und Beachtung und damit Kultstatus verliehen und noch heute verleihen können. In diesen Kontexten hob sich das die traditionellen Maßstäbe verlassende, neue unprätentiöse und gleichzeitig sehr authentisch-poetische Auftreten und Dichten der Grande Dame der polnischen Literatur innovativ und eindrucksvoll ab. Sie vollzog in ihrem Schreiben eine Dekonstruktion des traditionellen Pathos und ging neue lyrische Wege des persönlichen Schicksals. Trotzdem und gerade deshalb wurde sie selbst zu einem Objekt der kulturellen Gewohnheit, die Dichter mit Verehrung und Kult, mit einer besonderen Rolle in der Kulturgemeinschaft zu würdigen. Szymborskas schmale Bände sind Angebote für eine Lektüre, wie sie Harold Bloom in seinem Buch Kunst der Lektüre vorschlug: „Man lese tief, nicht um zu glauben, nicht um zu übernehmen, nicht um zu widersprechen, sondern um zu lernen, wie man Teil der Natur wird, die schreibt und liest.“deuDekonstruktion; Dichterrolle; Kult; Pathos; Polen; Polnische Lyrik; Wisława Szymborska890Kult des Dichtens - Kultbuch? : die polnische Nobelpreisträgerin Wisława Szymborskabookparturn:nbn:de:bvb:473-irb-516263