Brassat, WolfgangWolfgangBrassat2024-01-192024-01-192023978-3-86309-926-8https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/92796Der Aufsatz beleuchtet die wechselvolle Geschichte des Trompe l´oeil, eines augentäuschenden Illusionismus, der insbesondere in der Malerei realisiert wurde. Nach einer sprunghaften Entwicklung und weiten Verbreitung in der hellenistischen und römischen Kunst wurde der Illusionismus von den Kirchenvätern abgelehnt, lebte aber seit dem 13. Jhd. wieder auf. Seinen Höhepunkt erreichte er im 17. Jhd., in dem die handwerkliche Spitzenleistung der täuschend echt wirkenden Darstellung aber auch bereits als trivial bewertet wurde - eine Aufassung, die sich in der Moderne durchsetzen und einhergehend mit der Erfindung neuer illusionistischer Bildmedien wie der Fotografie zu einer Marginalisierung dieser Kunstform führen sollte. Schon in der Romantik wurde das Trompe l´oeil nicht mehr als ernstzunehmende künstlerische Leistung anerkannt. Der Illusionismus zielt auf den Effekt der Täuschung und der Enttäuschung (inganno e disinganno). Das Bild täuscht vor, das zu sein, was es darstellt - eine Suggestion, die aber mit zunehmender Dauer zweifelhaft erscheint und entlarvt wird. Die Augentäuschung war somit ein wichtiges Mittel der Förderung der Bildreflexion und des Gesprächs über das Kunstwerk und die Künste.deuIllusionismusTäuschung und Enttäuschungscheinbare Selbstnegation des KunstwerksGesprächsanreizniederschwelliger Einstieg in Kunstdiskurshandwerkliche SpitzenleistungAbwertung ls trievial in der Moderne750„..., denn ein Bild ist es, vor dem wir stehen!“ : Über Funktionen des Trompe-l'œils, insbesondere in systemischer Hinsichtbookpart