Hoffmann-Lange, UrsulaUrsulaHoffmann-Lange0000-0001-6107-751X2019-09-192015-07-131997978-3-456-26849-3https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/31799Die Lebensfähigkeit einer Demokratie ist in erheblichem Maße von der Bereitschaft ihrer Bürger abhängig, sich aktiv am politischen Geschehen zu beteiligen. Verschiedene Autoren, die der Denkrichtung des Kommunitarismus zuzurechnen sind, haben in den letzten Jahren auf die Bedeutung einer Bürgerkultur (verschiedentlich auch als Zivilgesellschaft bezeichnet) für die Funk-tionsfähigkeit von Demokratien hingewiesen. In seinem Buch „Making Democracy Work“ (1993) hat Robert Putnam die wesentlichen Elemente einer solchen Bürgerkultur empirisch zu bestimmen versucht. Zum Sozialkapital einer demokratischen Gesellschaft gehören danach bürgerschaftliches Engagement, die Anerkennung der politischen Gleichheitsrechte für alle Bürger, gesellschaftliche Solidarität, Vertrauen, Toleranz sowie die Existenz eines Netzwerks freiwilliger bürgerschaftlicher Vereinigungen (Putnam 1993: 86ff.). Am Beispiel der italienischen Regionalverwaltungen konnte Putnam nachweisen, daß demokratische Institutionen in den Regionen mit einer hochentwickelten Bürgerkultur erheblich besser funktionieren als in solchen, in denen autoritäre politische Traditionen und Klientelismus eine Lähmung bürgerschaftlicher Eigeninitiative mit sich gebracht haben.deuBürgerPolitik320Einstellungen zur Rolle der Bürger im politischen Prozeßbookpart10.1007/978-3-322-95869-3_9