Griesehop, Hedwig RosaHedwig RosaGriesehopKollmann, UlrikeUlrikeKollmannKeßler, PatriciaPatriciaKeßlerKarwinkel, DanielDanielKarwinkelVogel, BastianBastianVogelJung, BenjaminBenjaminJung2023-02-062023-02-062022https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/57497Digitale und innovative Formate können die Hochschullehre positiv beeinflussen und zukunftsorientiert ausrichten, in dem sie dem Bedarf nach flexiblen Studienbedingungen einer diversen Studierendenschaft entgegenkommen. Zielsetzung ist es, durch digitalisierte Lehr-Lern-Formate zu mehr Studienerfolg und einem erleichterten Kompetenzerwerb beizutragen. Hochschullehre hat immer wieder einen kulturellen Wandel erlebt, wesentlich z. B. durch die Bologna-Reform, die einen „shift from teaching to learning“ (u. a. Welbers & Gaus 2005) forderte. Aktuell besteht die Anforderung an die Hochschulen, den „Shift“ von der Präsenzlehre hin zu digitalen Formaten zu vollziehen und beides „hybrid“ miteinander zu verzahnen – ein Kulturwandel, der im Fokus des Beitrages stehen soll. Neben den technischen Voraussetzungen der digitalen Lehre ist es vor allem eine Frage, wie die Kultur des Miteinanders, der Kommunikation und Interaktion kompetenzorientiert hergestellt werden kann. Welche Lehr-Lernformen sind geeignet, wenn sich Studierende und Lehrende in Präsenz und online gleichzeitig im hybriden Lehr-Lernformat begegnen? Exemplarisch soll die Übersetzung bestehender seminaristischer Präsenzformate in hybride Lehr-Lernformate für den berufsbegleitenden "Bachelor Soziale Arbeit – online" aufgezeigt werden. Zunächst muss sich jedoch mit der inflationären Verwendung der Bezeichnung „hybride Lehre“ im gegenwärtigen Diskurs auseinandergesetzt werden. Was kennzeichnet das „Hybride“ in der Lehre; welche Potenziale – synchron wie asynchron – gehen damit einher? Im Fokus hybrider Lehre befindet sich die zeitliche und örtliche Flexibilisierung: Aus studentischer Sicht stehen eine Anpassung des Studiums an individuelle Lebensbedingungen, eine erhöhte Bildungsdurchlässigkeit sowie die Verringerung von (Bildungs-)Barrieren im Vordergrund. Aus Lehrendensicht sind qualitätssichernde Faktoren wie die Entwicklung didaktisch zeitgemäßer und zunehmend digitalisierter (Seminar-)Veranstaltungen relevant. Aus Hochschulperspektive werden positive Effekte wie eine erhöhte Attraktivität, Konkurrenzfähigkeit und Zukunftsorientierung anvisiert. Zur nachhaltigen Implementierung von hybrider Lehre im Hochschulkontext ist eine hohe Interoperabilität und systematische Erforschung unabdinglich. Konzeptionell sind daher nicht nur die didaktische und technische Ebene zu berücksichtigen, sondern ebenso die curriculare und institutionelle Einbindung. Hybride Lehre soll dabei jedoch nicht in einem Konkurrenzverhältnis zur bestehenden Präsenz- oder Online-Lehre gedacht werden, sondern eine sinnvolle Ergänzung und Fortentwicklung der „Regelangebote“ darstellen. Ziel der Flexibilisierung ist die Schaffung eines neuen, gleichwertigen intermediären Raumes als Aktions- und Kooperationsfläche für Lehrende und Studierende. Technikgestützt, aber durch soziale Interaktionen ausgestaltet, soll der geschaffene Raum die Grenzen zwischen On-Site und Remote-Teilnehmenden weitestgehend auflösen und eine neue Lehr-Lern-Kultur prägen. Dies erfordert eine systematische Entwicklung einer hybriden Didaktik. Methodisch greifen wir hierfür auf den Design-Based-Research-Ansatz zurück (vgl. Reinmann 2017). Durch die Flexibilisierung ergeben sich sowohl für Studierende als auch für Lehrende neue Potenziale der Entscheidungsfreiheit, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit. Diesen Chancen stehen bei aller Innovationskraft Risiken entgegen: die gleichwertige Partizipation aller Teilnehmenden muss gesichert und einer starren Gruppenbildung zwischen Remote- und On-Site-Studierenden entgegengewirkt werden. Technische und didaktische Supportstrukturen müssen langfristig und niedrigschwellig bereitstehen und Lehrende benötigen Zugriff auf einen erprobten hybriden Methodenpool sowie DSGVO-konforme digitale Tools. Die prototypische Entwicklung, Erprobung, Evaluation und nachhaltige Implementierung von hybriden Lehr-/Lernsettings verfolgen wir mit unserem Drittmittelprojekt „HyFlex meets Best Practice“, gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.deuFlexibilisierungStudierendenzentrierunghybride Lehre370HyFlex on Track : Studierendenzentrierung - Flexible Lehr-/Lernformate und online-basierte Unterstützungsangeboteconferenceobjecturn:nbn:de:bvb:473-irb-574971