Hermanns, NorbertNorbertHermanns0000-0002-2903-2677Ehrmann, DominicDominicEhrmann0000-0002-5794-5596Schall, SabineSabineSchallKulzer, BernhardBernhardKulzerHaak, ThomasThomasHaak2019-09-192016-07-182016https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/40722Einleitung: Eine regelmäßige Blutzuckerselbstkontrolle ist ein wesentlicher Bestandteil für eine erfolgreiche Anpassung oder Überprüfung der Diabetestherapie. Viele Patienten berichten Barrieren, die einer regelmäßigen Blutzuckerselbstkontrolle im Alltag entgegenstehen. In dieser Studie wurde ein Assessment-Tool für die Erfassung solcher Barrieren entwickelt und evaluiert. Methodik: Patienteninterviews zu Erfahrungen mit der Blutzuckerselbstkontrolle wurden durchgeführt und ausgewertet. Folgende Aspekte erwiesen sich in Bezug auf die Blutzuckerselbstkontrolle als relevant: Handling im Alltag („Zu viele Utensilien sind notwendig“), psychologische Barrieren der Glukosekontrolle („Blutzuckerselbstkontrolle in der Öffentlichkeit ist peinlich“), Zuverlässigkeit der Blutzuckerselbstkontrolle („Vertrauen in die gemessenen Blutzuckerwerte“), aber auch Vorteile der Blutzuckerselbstkontrolle („Blutzuckermessungen vermitteln ein Sicherheitsgefühl“). Zur Evaluation wurden Faktoren- und Itemanalysen vorgenommen. Ergebnisse: 60 Fragebogenitems wurden einer diabetischen Stichprobe (n = 140) mit intensivierter Insulintherapie (Alter 43,6 ± 15,3J., 70% Typ-1-Diabetes, HbA1c 8,8 ± 2,1%; 53% weiblich) vorgegeben. Die Faktorenanalyse ergab 4 Skalen mit insgesamt 18 Items, die alle zufriedenstellende Reliabilitätskennwerte erreichten („Handling“ Cronbachs a = 0,84; „psychologische Barrieren“ a = 0,74, „Zuverlässigkeit“ a = 0,82 und „Vorteile der Blutzuckerselbstkontrolle“ a = 0,72). Ein hoher HbA1c Wert war signifikant mit höheren psychologischen Barrieren (r = 0,20) und geringerem Vertrauen in die Zuverlässigkeit (r = 0,32) sowie geringeren Vorteilen der Blutzuckerselbstkontrolle (r = 0,32) assoziiert. Höheres Lebensalter (r = 0,32) und längere Diabetesdauer (r = 0,19) waren mit weniger psychologischen Barrieren der Blutzuckerselbstkontrolle korreliert. Patienten, welche mehr psychologische Barrieren berichteten, testeten seltener ihren Blutzucker (r =-0,26). Schlussfolgerung: Das neue entwickelte Assessment-Tool zur Erfassung von Barrieren der Blutzuckerselbstkontrolle hat eine gute Reliabilität sowie Validität. Zudem ist es in der Lage, praktische Barrieren einer Blutzuckerselbstkontrolle bei Diabetespatienten zu identifizieren. Unterstützt durch Abbott Diabetes Care, GermanydeuEntwicklung und Evaluation eines Assessment-Tools zur Erfassung von Barrieren der Blutzuckerselbstkontrolle.conferenceobject10.1055/s-0035-1549821urn:nbn:de:bvb:473-opus4-471083