Schielein, PatrickPatrickSchielein2019-09-192013-04-112012978-3-86309-102-6978-3-86309-103-3https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/572Zugl.: Bamberg, Univ., Diss., 2012Im Lechtal unterhalb von Augsburg und im angrenzenden Donautal wurden die jungquartären Talböden auf Basis morphologischer und geologisch-sedimentologischer Geländeaufnahmen in zwei würmzeitliche und neun holozäne Terrasssen gegliedert. Die chronostratigraphische Einstufung der einzelnen Terrassen wurde mittels absoluter Datierungen (14C, Dendrochronologie, Lumineszenz) aus Flussbettablagerungen und Rinnenfüllungen sowie archäologischer Daten und historischer Karten erreicht, wobei die Zuverlässigkeit und zeitliche Auflösung der Lumineszenzalter im Vergleich mit den übrigen Altershinweisen geprüft und diskutiert wurde. Aus der Verbreitung und dem Aufbau der fluvialen Ablagerungen sowie der Morphologie der Terrassen und deren Alterseinstufung ließ sich die Flussgeschichte von Lech und Donau im Untersuchungsgebiet rekonstruieren und mit derjenigen anderer Abschnitte dieser beiden Flüssen und weiterer Täler im Alpenvorland und im angrenzenden Mittelgebirgsraum vergleichen. Dabei konnten die überregional wirksamen flussdynamischen Umbrüche am Ende des Pleistozäns und zu Beginn des Subatlantikums zwar auch im Untersuchungsgebiet festgestellt werden, jedoch reagierte der untere Lech mit einer eigenen Entwicklung auf die klimatischen und anthropogenen Einflüsse. Grund dafür waren externe und interne Raumfaktoren in den beiden untersuchten Tälern. Im Lechtal kam es aufgrund des alpinen Einzugsgebiet und des relativ starken Gefälles häufig zu starken Hochwässern. Daraus folgte, dass der Lech im Holozän zu Verzweigungen und kurzfristigen Laufwechseln neigte, während die Donau oberhalb der Lechmündung mit ihrem Einzugsgebiet vorwiegend in der Mittelgebirgszone und dem relativ niedrigen Gefälle einen ausgeglichenen Abfluss und eine mäandrierende Dynamik aufwies. Die Donau unterhalb der Lechmündung zeigte im Holozän meist eine Übergangsform beider FlusstypenBased on morphological and sedimentological field mapping in the Lech valley downstream of Augsburg and in the adjacent Danube valley, the Late Quaternary valley floors could be subdivided into two Würmian and nine Holocene terraces. The chronostratigraphy of the terraces was achieved through using numerical ages from river bed and channel fill deposits (14C, dendrochronology, luminescence) as well as archaeological data and historical maps, whereas the accuracy and reliability of the luminescence ages was tested and discussed by comparing them to the other age evidences. The development of the fluvial dynamics was reconstructed on the basis of the distribution and the structure of the fluvial deposits in the valley floors, the terrace morphology and the chronostratigraphy. Comparing the fluvial development with other reaches of the Lech and Danube rivers and with further valleys in the Northern Alpine Foreland and the adjacent low mountain ranges, it could be observed that supraregional impulses at the end of the Pleistocene and at the beginning of the Subatlantic period also resulted in changes of fluvial dynamics in the study area. However, the lower Lech and the Danube downstream of their confluence showed particular reactions to climatic and anthropogenic impulses, due to specific spatial conditions. In the Lech valley, the alpine catchment and the relatively high valley gradient caused strong flood events and led to the anabranching and rapid relocations of the river course during the Holocene. The Danube has its catchment mainly in the lower mountain ranches and a relatively low valley gradient. Hence, the Danube upstream of the confluence showed a balanced discharge and a meandering dynamic in the Holocene. Downstream of the confluence, the Holocene Danube exhibted mostly a transition between both types of fluvial dynamicsdeu-914.3Jungquartäre Flussgeschichte des Lechs unterhalb von Augsburg und der angrenzenden Donaudoctoralthesisurn:nbn:de:bvb:473-opus4-10104