Hoffmann-Lange, UrsulaUrsulaHoffmann-Lange0000-0001-6107-751X2023-04-272023-04-272023https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/59269Das pluralistische Paradigma der Eliteforschung basiert auf der Annahme, dass gesellschaftliche Modernisierung eine Ausdifferenzierung unterschiedlicher gesellschaftlicher Sektoren und damit auch verschiedener sektoraler Eliten mit sich bringt, die über ein hohes Maß an Autonomie bei der Personalrekrutierung und der Verfolgung ihrer Organisationsinteressen verfügen. Diese Theorie setzt sich bewusst von den klassischen Elitetheorien Paretos und Moscas ab. Deren primäres Anliegen hatte im Nachweis der Universalität sozialer und politischer Ungleichheit gelegen, was die Annahme einer Elite-Masse-Dichotomie und gleichzeitig die Existenz einer kohäsiven Elite impliziert. Zwar schlossen Pareto und Mosca Konflikte zwischen rivalisierenden Eliten nicht aus. Pareto hielt solche Konflikte sogar für ein wesentliches Ferment gesellschaftlichen Wandels. Auch Mosca konzedierte ein gewisses Maß an Heterogenität der herrschenden Klasse, schrieb ihr aber eine inhärente Tendenz zur sozialen Kohäsion und zur Interessenhomogenität zu, die sich aus ihrem Minderheitenstatus und dem daraus resultierenden Organisationsvorsprung ergibt. Für beide Klassiker sind Differenzierungen innerhalb der Elite jedoch auf innerelitäre Machtkonflikte beschränkt, die als weitgehend unabhängig von der Gesellschaftsstruktur verstanden werden.deuElitenforschung300Das pluralistische Paradigma der Elitenforschungbookparturn:nbn:de:bvb:473-irb-592693