Schroeder, StefanieStefanieSchroeder0000-0002-8119-4622Nowy, KerstinKerstinNowyMartin, AlexandraAlexandraMartin2019-09-192016-03-212016https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/40212Theoretischer Hintergrund Brustschmerzen ohne kardiopathologisches Korrelat (nichtkardiale Brustschmerzen) kommen in der medizinischen Versorgung häufig vor und gehen mit einer regen ärztlichen Inanspruchnahme zur Rückversicherung einher. Als Prädiktoren dieses Inanspruchnahmeverhaltens haben sich vor allem Brustschmerzcharakteristika gezeigt. Faktoren der subjektiven Bewertungen der erlebten Beschwerden könnten einen zusätzlichen Erklärungsfaktor darstellen, sind jedoch weitestgehend unerforscht. Methode 283 Personen mit nicht-kardialem Brustschmerz wurden vor der kardiologisch-diagnostischen Abklärung ihrer Brustschmerzen befragt hinsichtlich • Schmerzcharakteristika (Deutscher Schmerzfragebogen) • Angstsensitivität (Anxiety Sensitivity Index-3) • subjektiven Krankheitsrepräsentationen (Illness Perceptions Questionnaire-Brief) • Inanspruchnahme von 16 Fachärzten (letzte 12 Monate) Ergebnisse 1. Beschreibung des Inanspruchnahmeverhaltens • 85,7% (N = 251) der Personen mit nicht-kardialem Brustschmerz nahmen mindestens einen Facharzt mindestens einmal in Anspruch. Dies betraf bezüglich • Somatische Fachärzte 249 Personen • Mental Health 31 Personen und • Alternativmediziner 16 Personen. • 6,3 ± 13,2 Arztbesuche fanden insgesamt statt und betrafen vor allem den Bereich Mental Health (9,9 ± 28,8) sowie somatische Fachärzte (3,9 ± 3,8), gefolgt von Alternativmedizinern (2,5 ± 1,8). 2. Prädiktoren des Inanspruchnahmeverhaltens • Inanspruchnahme korrelierte bivariat signifikant mit Angstsensitivität (r = 0,14), Krankheitskonzepten (r = 0,13) und Gesundheitssorge (r = 0,10). • Neben Schmerzcharakteristika erwies sich zusätzlich auch eine höhere Angstsensitivität als signifikanter Prädiktor. • Weitere Faktoren der Beschwerdebewertung leisteten jedoch keine weitere Vorhersage des Inanspruchnahmeverhaltens. Diskussion Entsprechend Vorbefunden zeigten sich vor allem Brustschmerzcharakteristika als signifikante Prädiktoren ärztlichen Inanspruchnahmeverhaltens. Mit Angstsensitivität erwies sich auch ein psychologischer Faktor als zusätzlich relevant. Dennoch erklärt das geprüfte Modell nur einen kleinen Teil der Varianz des Inanspruchnahmeverhaltens von Personen mit nicht-kardialem Brustschmerz. Weitere Faktoren scheinen hier relevant zu sein.deuÄrztliches Inanspruchnahmeverhalten bei Personen mit nicht-kardialem Brustschmerzconferenceobjecturn:nbn:de:bvb:473-opus4-462898